DIE WELT 11.JULI 1995

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Für Katrin Sliwinski (Jahrgang 1947) scheint das Rad Dreh- und Angelpunkt Ihrer Kunst zu sein. Die von ihr gebauten Objekte scheinen eine heitere Mischung aus mobilem Kinderspielzeug und obskuren Bewegungsmaschinen zu sein. Sie verwendet Holz und alle nur denkbaren Fundstücke. Uhren und Zifferblätter, Schlüssel, Schläuche, Schablonen. Was sie baut, scheinen rollende Totems für den Kult der vagabundierenden Poesie. Die Phantasie des Betrachters wird angeregt.
Die „Hommage à Artemis“ ist eine archaisch anmutende Figur aus Pappmaché; mit Ketten behängt und natürlich auf Rädern stehend. Oder der lang aufgeschossene Hermaphrodit Hermann mit gespaltenem Kopf und drei Rädern der sich nur im Kreis drehen kann - wie aktuell ist er? So phantastisch wie die Figuren sind auch ihre Namen. Ein wahres Ungetüm auf Rädern heißt beispielsweise "Roteväterkommenspäterdagehtgründahin", und ein anderes Vehikel hört auf den fröhlichen Namen „Lobjesang der Weisheit“.
V.S. DIE WELT 11.JULI 1995
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